Die Jahre 1975 bis 1999

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Die Jahre 1975 bis 1999

1975 war der Musikverein “Concordia” Elsenfeld Ausrichter des Verbandsmusikfestes des Musikverbandes Untermain. Gleichzeitig wurde das 50 jährige Bestehen gefeiert.

 Am 6.7.1975 hatten die Verantwortlichen des Musikvereins Concordia zu einer Feierstunde in die Radsporthalle eingeladen. Viele prominente Gäste aus Politik und Wirtschaft waren der Einladung gefolgt, um den 50. Geburtstag unseres Vereins mitzufeiern. Die Jugendkapelle unter Dirigent Rudi Karches aus Eisenbach spielte zum Auftakt der Feierstunde.

 1. Vorsitzender Willy Luxem, unter dessen Leitung der Musikverein Elsenfeld einen enormen Aufschwung erlebte, konnte an diesem Tag viele Glückwünsche entgegennehmen. Der damalige Präsident des Musikverbandes Untermain Herr Erich Gewinnus überreichte dem Vorsitzenden, in Würdigung aller Verdienste für den Verein die “Große goldene Medaille am weiß-blauen Band”. Eine sehr hohe Auszeichnung. Träger dieser Medaille bei musikalischen Anlässen sei stets der jeweilige 1. Vorsitzende.

  

Eine Idee wird Wirklichkeit

Von der Entstehung des Elsenfelder “BESCH-Festes”

 Es war in den Wintermonaten 1975.

Vereinsausschuss und der damalige 1. Vorsitzende Willy Luxem trugen sich nach dem großen Verbandsmusikfest 1975 mit dem Gedanken, in Elsenfeld wieder ein Fest, ausgerichtet vom Musikverein zu veranstalten. Es sollte sich im Rahmen eines kleinen Gemeindefestes nach Vorstellungen ähnlich einem Garten- oder Sommernachtsfestes bewegen. Allerdings lag hierbei schon der Gedanke zugrunde, das “Sommernachfest” jedes Jahr als Traditions- und Heimatfest in Elsenfeld zu feiern. In verschiedenen Ausschusssitzungen wurde nun auch nach einem markanten Namen und einem günstigen Festplatz gesucht.

Das Festgelände sollte innerhalb Elsenfelds möglichst zentral und für jeden Elsenfelder ohne größere Schwierigkeiten erreichbar und auch über Jahre hinaus gesichert sein.

Die Namensgebung des neugeborenen Festes jedoch bereitete dem Vereinsausschuss etwas Kopfzerbrechen. Sommernachtsfest, Gartenfest, Elsavafest und ähnliche Namen waren am Anfang im Gespräch.

Doch 1. Vorsitzender Willy Luxem hatte mit seiner Idee den Nagel auf den Kopf getroffen. Ein echt Elsenfelder Fest brauchte einen echten Elsenfelder Namen, so argumentierte er und damit war man beim ”BESCH-Fest” angelangt. ”BESCH-Fest” deshalb, weil der Festplatz zwischen Mühlbach und der eigentlichen ”BESCH”, der Elsava liegt.

 Das erste ”BESCH-Fest” im Jahre 1976 war ein voller Erfolg für die Festbesucher und auch für den Veranstalter. Die Bürger von Elsenfeld waren von dem Festprogramm der drei Tage begeistert und begrüßten den Entschluß des Vereins, dieses Fest jedes Jahr zu wiederholen.

  

Generalversammlung am 19. März 1977 im Gasthaus “Elsenfelder Hof”

Beim Tagesordnungspunkt “Neuwahlen” bestand der 1. Vorsitzende Willy Luxem darauf, dass in diesem Jahr unbedingt ein neuer Mann zum 1. Vorsitzenden heranreifen muß. Er betonte, daß jetzt die Arbeit und die Tätigkeiten des 1. Vorsitzenden auch auf den 2. Vorsitzenden übertragen werden, da er aufgrund seines Alters nicht mehr in der Lage sei, die zahlreichen Aufgaben alleine zu bewältigen. Als sein Stellvertreter wurde Anton Kubatov gewählt.

Herr Willy Luxem führte das Amt des 1. Vorsitzenden somit das 13. Jahr aus. Niemand hatte damals geahnt, dass es sein letztes Jahr sein sollte. Am 11.10.1977 verstarb im Alter von 57 Jahren unser langjähriger Vorsitzender Willy Luxem.

 Nach Aussprache über die Einberufung einer Generalversammlung, die laut Satzung nach dem Tod des 1. Vorsitzenden erforderlich ist, wurde vom Vereinsausschuß der einstimmige Beschluß gefaßt, dass der 2. Vorsitzende Anton Kubatov die Vereinsleitung bis zur nächsten Generalversammlung übernehmen sollte. Bei der Generalversammlung am 11.3.1978 im Gasthaus zur Krone übernahm Herr Kubatov die Vereinsleitung als 1. Vorsitzender.

 

Ausbau des neuen Proberaums am Freibad

In der bisherigen Vereinsgeschichte hatte der Musikverein keine feste Bleibe. Da es zu dieser Zeit in Elsenfeld noch keine richtige Möglichkeit gab den Vereinen feste Unterbringung zu sichern, war auch der Musikverein gezwungen, immer wieder das Probelokal zu wechseln. Privatwohnungen, Gasthäuser, Schulkeller, Radsporthalle, alte Schule (heute Kindergarten in der Rücker Strasse) bis hin zum alten Pfarrhaus (Ecke Rücker Strasse – Marienstrasse). Die Proben fanden hier in 2 Räumen, die durch das Öffnen einer Schiebetür zu einem verbunden werden konnten, statt.

Nach dem Verkauf des Gebäudes seitens des Marktes Elsenfeld stand der Musikverein vor einem großen Problem.

Helfereinsatz

Tatkräftiger Helfereinsatz beim Neubau des Proberaums

 

Als neuer Proberaum wurde seitens der Gemeinde ein Teil des Garderobengebäudes des Freibades in Elsenfeld angeboten. Der Aus- und Umbau dieses Raumes mußte jedoch auf Kosten des Vereins geschehen. Man schloß einen Vertrag über eine Pacht- und Nutzungsdauer für die Zeit von 25 Jahren, den der Markt Elsenfeld anerkannte. In der Generalversammlung am 13.1.1984 erklärte Bürgermeister Fischer die vorausgegangenen Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten als Probelokal für den Musikverein und erklärte die Bereitschaft des Marktes Elsenfeld, dass Gebäude kostenfrei zur Verfügung zu stellen und die Kosten für den Anschluss an Kanalisation, Gas-, Elektro- sowie Wasserversorgung zu übernehmen. Der Um- und Ausbau wurde vom Musikverein in eigener Regie durchgeführt.

Die Vereinsmitglieder leisteten beim Ausbau des Probelokals insgesamt 1.465,5 freiwillige Arbeitsstunden. Am 23.9.1984 wurde in einer Feierstunde das Vereinsheim durch Oberstudienrat Ewald Wallrab gesegnet und seiner Bestimmung übergeben.

Bei der Generalversammlung 1990 konnte man feststellen, dass der Verein auf 313 Mitglieder angewachsen ist.

Die Jugendausbildung wurde nun noch intensiver betrieben und die Vorstandschaft hatte sich dazu entschlossen, eine Jugendkapelle zu gründen, die von Andreas Kubatov geleitet wurde, der damals an Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main Musik studierte. Ab diesem Zeitpunkt hatte der Musikverein “Concordia” ein eigenständiges, spielfähiges Jugendorchester, das beim Frühlingskonzert der drei Elsenfelder Musikvereine am 18. April 1988 in der Schulturn-Halle im Ortsteil Rück seinen ersten Auftritt hatte. Vom zahlreich erschienenen Publikum konnten die jungen Musiker für ihre hervorragende Leistung großen Beifall ernten. Jugendleiter war Wolfgang Haas, unter dessen Leitung die Jugendarbeit florierte.

Der Musikpädagoge Erich Rachor aus Hausen übernahm ebenfalls 1991, nachdem der bisherige Dirigent Matthias Luxem auf eigenen Wunsch nicht mehr für das Amt des Orchesterleiters zur Verfügung stand, die musikalische Leitung für die aktive Kapelle. Unter seinen dynamischen Anweisungen wurden große Erfolge, insbesondere in der böhmischen Blasmusik, erzielt. Mit Eigenkompositionen sowie mit Musikstücken, die von ihm neu bearbeitet und auf die Besetzung der Kapelle passend umgeschrieben wurden, konnte er die Musiker für seine musikalischen Vorstellungen begeistern.

1993 gab es in der Vorstandschaft des Musikvereins eine Veränderung. Der bisherige Vorsitzende Anton Kubatov kandidierte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für das Amt des 1. Vorsitzenden, blieb dem Verein aber als Mitglied in der Vorstandschaft erhalten. Mit viel Umsicht und Tatkraft hatte er sich über 15 Jahre lang für den Musikverein engagiert. Herr Kubatov wurde aufgrund seiner großen Verdienste um den Musikverein “Concordia” zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt. Neuer Vorsitzender wurde Matthias Luxem.

Neuer musikalischer Leiter der Jugend wurde Udo Kubatov, der mit einem Blechbläserquintett einen erfolgreichen Neuanfang startete.

Seit 1994 existierte unter seiner Leitung wieder eine spielfähige Jugendkapelle, in der die Jungmusiker, die bisher nur den Einzelunterricht auf ihrem Instrument kannten, das Zusammenspiel mit anderen Jugendlichen erlernen. Ziel dieser Maßnahme war es, durch intensive Schulung in Theorie und Praxis, die Jugend langsam musikalisch aufzubauen, um ihnen den Sprung in die aktive Kapelle zu erleichtern.

1996 übernahm Roland Bauer aus Kleinwallstadt den Taktstock der aktiven Kapelle, nachdem Erich Rachor die Kapelle aus eigenem Wunsch bedauerlicher Weise verließ. Dies war ein Jahr der Überbrückung, da Roland Bauer 1997 sein Musikstudium und seine weitere Ausbildung als Solo-Trompeter fortsetzte.

 In der Livesendung des Bayerischen Rundfunks “Bayern 1 unterwegs” am 16. März 1997 wirkte bei “Grüße aus Elsenfeld” am Sonntag Vormittag unter anderen Kulturträgern aus Elsenfeld auch der Musikverein “Concordia” mit. Dieser Auftritt, der erstmals in der neuen Vereinstracht (rote Janker und Dirndl im Landhausstil) erfolgte, war nicht nur für die Zuhörer an den Radiogeräten, sondern auch für die Mitwirkenden und Anwesenden im Bürgerzentrum ein einmaliges Erlebnis.

Am 29. April machte der Bayerische Rundfunk im Rahmen einer Laienmusikparade Aufnahmen für das Rundfunkarchiv. Die Elsenfelder Musikanten sind seither in verschiedenen Laienmusiksendungen des Bayerischen Rundfunks gelegentlich zu hören.

 

1997_KapelleLive auf Sendung – Die CONCORDIA bei „Bayern 1 unterwegs“ in Elsenfeld am 12. März 1997

 Neuer musikalischer Leiter wurde 1998 Reiner Hanten. Herr Hanten ist Leiter der Städtischen Musikschule in Obernburg. Er belegte die Studienfächer Orchestermusik, allgemeine Musikerziehung und Instrumentalpädagogik und schloß seine Ausbildung mit dem Konzertexamen im Jahr 1999 an der Hochschule für Musik Köln – Abteilung Wuppertal.